Decide or else
Konferenz: Entscheidungen in Gesellschaft, Politik und Kunst
Wie wir entscheiden, was für Entscheidungen wir überhaupt treffen dürfen und wer mitentscheidet, das sind gerade sehr spürbare politische Überlebensfragen. Zugleich scheinen Entscheidungen per se in unserem immersiven _All-inclusive_-Kapitalismus weitgehend entwertet: ein permanentes Wählen, das unsere Aktivität im Wesentlichen auf Konsum reduziert, dem wir nicht entkommen können, und das uns lediglich davon abhält, an tatsächlicher Macht teilzuhaben. Passivität verkleidet als Aktivität. Wirkliche Teilhabe – in Politik und Kunst – birgt ein radikales Potenzial, denn sie bedeutet, Verantwortung und Macht zu teilen.
Auch das freie Theater nimmt für sich oft in Anspruch, andere Formen des Entscheidens zu entwickeln, kollektiv, hierarchiefrei oder zumindest transparent. Die Realität sieht – auf und hinter der Bühne – oft anders aus.
Zur letzten Ausgabe dieses Impulse-Teams kommen theoretische WegbegleiterInnen, beteiligte KünstlerInnen, Beiräte und Gäste dieser und früherer Impulse am letzten Festivaltag zusammen, um grundlegenden Fragen nachzugehen: Was entscheiden wir, wenn alle zur offiziellen Wahl stehenden Optionen nicht akzeptabel sind? Glauben wir an Reform oder Revolution? Ist unser Ziel ein Konsens-Modell, wie es von Occupy praktiziert wurde? Oder ein agonistischer Pluralismus, der uns erlaubt, konträre Positionen auszuagieren, statt sie versöhnen zu müssen? Sind die Verhältnisse so komplex, dass nur noch ExpertInnen entscheiden sollen – oder will uns der hegemoniale Diskurs genau das glauben machen? Andererseits: Wollen wir nach Trump, Brexit & Co. überhaupt noch, dass alle einfach so weiterwählen dürfen? Wäre ein Losverfahren die bessere Lösung? Fragen über Fragen. Klar ist nur, dass Krise und Entscheidung noch immer zusammenhängen. Und dass die Zeit läuft.
Sprache engl.
Ausgewählte Abschnitte der Konferenz können per Live-Stream mitverfolgt werden. Sie finden die Links zu den entsprechenden Abschnitten im unten folgenden Ablaufplan.
ABLAUF
10:30 Uhr: Welcome & Intro
Florian Malzacher
10:40 Uhr: “The Affects of Politics” (Lecture)
Chantal Mouffe
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11:30 Uhr: “How do we decide? Agonism, deliberation and consensus in contemporary and future politics”
(Beiträge und Gespräch)
John Jordan, Oliver Marchart, Chantal Mouffe & Judha Su gehostet von Jan Sowa
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13:00 Uhr: Mittagessen
14:00 Uhr: “The Origin of Collective Decision Making”
Andy Blunden (via Skype)
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14:30 Uhr: “Cultura Ciudadana – A Citizen’s Culture”
Antanas Mockus im Gespräch mit Joanna Warsza
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15:30 Uhr: Kaffeepause
16:00 Uhr: Kurze Beiträge
Bojana Kunst, Marcus Steinweg & Stefanie Wenner
16:15 Uhr: Arbeitsgruppen
“Artist at work”: Bojana Kunst: Beitrag & Gespräch mit Stefan Bläske & Publikum
“Decision or Choice”: Marcus Steinweg: Beitrag & Gespräch mit Pelin Başaran & Publikum
“The art of collective decisions”: Stefanie Wenner: Beitrag & Gespräch mit Monika Gintersdorfer & Publikum
17:30 – 18:00 Uhr: Abschlussdiskussion
AM
SAMSTAG, 1. JULI | 10:30-18 Uhr | Köln |
Sprache dt. (engl. subtitles) | studiobühneköln | |
Tickets hier |
Mit Pelin Başeran, Andy Blunden (via Skype), Monika Gintersdorfer, John Jordan, Bojana Kunst, Oliver Marchart, Antanas Mockus, Chantal Mouffe, Milo Rau, Jan Sowa, Marcus Steinweg, Judha Su, Joanna Warsza & Stefanie Wenner.